Zum Internationalen Tag gegen Menschenhandel am 30. Juli 2025 machen die IN VIA Koordinations- und Beratungsstelle für Frauen, die von Menschenhandel betroffen sind, und die Kontaktstelle KIKO Brandenburg auf die unzureichende Unterstützung Betroffener im Land Brandenburg aufmerksam.
Menschenhandel – ob zur sexuellen oder zur Arbeitsausbeutung – ist auch in Brandenburg bittere Realität. Besonders häufig betroffen sind Frauen und Mädchen, die unter massiver Gewalt und Zwang leiden. Obwohl Deutschland sich mit der Ratifizierung der Istanbul-Konvention 2017 völkerrechtlich zur Bekämpfung geschlechtsspezifischer Gewalt verpflichtet hat, bleibt der tatsächliche Schutz in Brandenburg unzureichend.
„Der Nationale Aktionsplan gegen Menschenhandel ist ein wichtiger Schritt – doch er kann nur Wirkung entfalten, wenn die Bundesländer verlässliche Strukturen schaffen“, so Margarete Muresan von IN VIA Berlin. Es brauche eine dauerhafte Finanzierung spezialisierter Beratungsstellen, mehr Mittel für die Strafverfolgung und eine verlässliche interdisziplinäre Zusammenarbeit.
Alina Robben von der KIKO Brandenburg ergänzt: „Menschenhandel trifft vor allem marginalisierte Gruppen. Das Dunkelfeld ist groß – umso wichtiger sind vertrauliche Beratungs- und Schutzangebote, die niemanden übersehen.“
Beide Organisationen fordern einen konkreten Ausbau der Hilfsangebote, damit Betroffene nicht durch Lücken im System erneut zu Opfern werden.
Die IN VIA Beratungsstelle Brandenburg unterstützt seit 2010 betroffene Frauen mit psychosozialer Beratung, rechtlicher Information und individueller Begleitung. Ihre Arbeit basiert auf jahrzehntelanger Erfahrung und ist Teil eines umfassenden Netzwerks zur Hilfe bei Menschenhandel.