Anlässlich des Internationalen Tages zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen feierte IN VIA ein besonderes Jubiläum: 15 Jahre Koordinations- und Beratungsstelle für Frauen, die von Menschenhandel betroffen sind, sowie das Projekt Streetwork – HIV/Aids-Prävention und Beratung für Sexarbeitende im Land Brandenburg und im grenzüberschreitenden Raum Polen.
Das Jubiläum wurde im Rahmen des Fachtags „Menschenhandel mit vietnamesischen Betroffenen – Herausforderungen und Handlungsansätze“ gefeiert, zu dem das Team von IN VIA Berlin gemeinsam mit allen Teilnehmenden beim Autonomen Frauenzentrum Potsdam e.V. zu Gast sein durfte. Die Veranstaltung brachte Expert*innen aus Behörden, Wissenschaft und Zivilgesellschaft zusammen, um die Situation vietnamesischer Betroffener von Menschenhandel zu beleuchten – einer besonders vulnerablen und oft übersehenen Gruppe.
Auf dem Programm standen der Fachvortrag einer Expertin für vietnamesischen Menschenhandel, die live aus Vietnam an der Veranstaltung teilnahm, die Vorstellung aktueller Forschungsergebnisse, darunter die Hellfeldanalyse des Projekts MAViet, Berichte aus der praktischen Arbeit des LKA 423 Berlin sowie eine interdisziplinär besetzte Podiumsdiskussion.
Ziel des Fachtages war es, strukturelle Hürden sichtbar zu machen, praxisnahe Handlungsansätze zu entwickeln und den interdisziplinären Austausch zu fördern. Er zeigte allen Teilnehmenden, wie wichtig Vernetzung und Austausch im Arbeitsalltag sind. Der Wunsch nach Sensibilisierung und Aufmerksamkeit für die Thematik hat Viele in den Feierabend begleitet.
Zum Abschluss wurde auf das tolle Jubiläum und die seit 15 Jahre gute und wichtige Zusammenarbeit angestoßen. Es herrscht ein Austausch zwischen dem Beratungsteam von IN VIA Berlin, den Vertreterinnen des Ministerium für Gesundheit und Soziales des Landes Brandenburg sowie den Mitarbeitenden in Behörden und Diensten des Landes.
Seit 2010 setzt sich IN VIA in Brandenburg für Frauen ein, die Opfer von Menschenhandel geworden sind. Das Ziel ist klar: Unterstützungsstrukturen für Betroffene nachhaltig stärken und die Zusammenarbeit zwischen den Institutionen im Land weiter ausbauen.
„Menschenhandel ist eine schwere Menschenrechtsverletzung – und er findet auch in Brandenburg statt. Für die Bekämpfung ist eine multidisziplinäre Zusammenarbeit unabdingbar“, betont Margarete Muresan, Leiterin der Beratungsstelle.
Die Bilanz nach 15 Jahren:
- 5.000 Beratungen für Betroffene von Menschenhandel aus 25 Ländern
- 300 Präventionsworkshops an Schulen im Land Brandenburg
Diese Zahlen zeigen: Die Arbeit von IN VIA Berlin ist ein unverzichtbarer Beitrag im Kampf gegen Ausbeutung und Gewalt.
IN VIA Berlin arbeitet seit jeher in zwei Säulen:
- Aufsuchende Arbeit im Bereich der Prostitution: Regelmäßige Besuche und Online-Beratung schaffen niedrigschwellige Zugänge zu Hilfe und Informationen. So können Risiken früh erkannt und Gewalt verhindert werden.
- Präventionsworkshops an Schulen: Jugendliche werden über Gefahren in Online-Communities, die Loverboy-Methode sowie ihre Rechte und Schutzmöglichkeiten informiert. Ziel ist es, junge Menschen zu stärken und vor ausbeuterischen Situationen zu bewahren.
Die Projekte werden vom Ministerium für Gesundheit und Soziales des Landes Brandenburg sowie aus Spenden und Eigenmitteln finanziert.


